FiPS
Früheinstieg ins Physikstudium - ein Fernstudium
05.10.2004
Archivierter Portalinhalt

Der "Früheinstieg ins Physikstudium" (FiPS) ist ein Beispiel für ein mediengestütztes Fernstudienangebot. "Fips" bietet an der Universität Kaiserslautern in jedem Semester ca. 90-100 Teilnehmenden die Möglichkeit, Übungsscheine zu Anfängervorlesungen des Hauptfachstudiums der Physik oder der Mathematik zu erwerben. In den tabellarischen Lernanleitungen zum Selbststudium, die wöchentlich zur Verfügung gestellt werden, wird auf Standardlehrwerke verwiesen. Ein umfangreicher Fundus an Simulationsprogrammen, Videos, Demonstrationen von Experimenten und anderen Multimedia -Zusätzen kann über das Internet oder auf CD angeschaut und bearbeitet werden. Integriert sind eine Teilnehmer- und Übungsaufgabenverwaltung per Internet sowie betreute Newsgroups für die Studierenden. Im Ablauf vorgesehen sind auch Präsenzphasen und eine Schlussklausur, die der des Direktstudiums entspricht.
Ziele und Inhalte
Abiturienten, Schülern und Berufstätigen mit Neigung und Begabung für ein Physik- oder Mathematikstudium, die sich (noch) nicht für ein Präsenzstudium einschreiben können, wird ermöglicht, 1-2 Anfangssemester im Fernstudium zu absolvieren. Das Ziel, den rückläufigen Trend bei den Studierendenzahlen des Faches Physik zu stoppen, wurde damit erreicht.
Didaktisches Konzept
Die Studierenden erhalten wöchentlich per Internet tabellarische Leseanleitungen (mit Zeitangaben und Gewichtsfaktoren) für 50-100 Seiten eines Lehrbuchs. In die Leseanleitungen sind Medienanwendungen integriert, die über das Internet oder von einer Medien-CD abgerufen werden. Die Übungsaufgaben sind innerhalb von zwei Wochen per Internet oder Fax zur Korrektur zurückzuschicken. Danach werden Musterlösungen im Internet zugänglich gemacht. Das persönliche Abschneiden kann anhand der Übungspunktstatistik mit dem Leistungsstand der anderen Studierenden verglichen werden. Ergänzend stehen Newsgroups zur Verfügung; einmal in der Woche kommentiert ein Betreuender die virtuelle Diskussion über Physik-Themen. Pro Semester sind zwei Präsenzwochenenden vorgesehen, die dem Kennenlernen und der Abschlussklausur dienen. Dem eigentlichen Studium ist ein technischer Vorkurs vorgeschaltet.
"Fips" verbindet also Komponenten des traditionellen
Hochschulfernstudiums mit Multimedia-Anwendungen, Kommunikation und straffer
Organisation über das Internet. Mit den
simulierten
Experimenten, Übungsaufgaben,
Kommunikation
per Internet und wöchentlichen Leseanleitungen sollen fehlende
Vorlesungsexperimente, Diskussionsmöglichkeiten und der Zeitmangel der
berufstätigen Fernstudierenden kompensieret und die Äquivalenz zum
Präsenzstudium gewährleistet werden. Individuelle Einzelarbeit, kooperative
Gruppenarbeit und der für das Fach Physik typische Experimentalcharakter
werden mit einem effizienten und praktikablen Medienmix unterstützt.
Abb.: "Fips" Media-Server
Curriculare Verankerung
Für 1-2 Semester, in denen die Lehrveranstaltungen "Experimentalphysik" und "Mathematik für Physiker" im Fernstudium absolviert werden ist durch die Schlussklausur eine völlige Äquivalenz zum Präsenzstudium gewährleistet.
Technik
Zugang
Ein Demo-Zugang ist verfügbar. Die Anmeldung wird erläutert auf der
Seite http://www.fernstudium-physik.de/medienserver/html/anmeldung/index.html
Nutzung
Neben dem Internet werden folgende Medien genutzt: Videos, interaktive
Bildschirmexperimente,
Applets,
Animationen,
ferngesteuerte Realexperimente. Es handelt sich hierbei um etwa 300
weltweit gesammelte und bewertete, teilweise auch von der Hochschule selbst
produzierte oder bearbeitete Medien, die über einen Medienserver abrufbar
sowie auf CD verfügbar sind (eingeschriebene Fernstudierende erhalten die CD
zugeschickt).
Benötigte Software
Zum
Download
steht ein
Medienserver
zur Verfügung. Um die Medien betrachten zu können wird
folgende
Software
benötigt:
Zielgruppe
Grundstudium. Laut Teilnehmerstatistik (900 Teilnehmer 1997-2003) waren die bisher für Physik Eingeschriebenen zu ca. 65-79% Zivildienstleistende, 10% Wehrdienstleistende, 10% Schüler und 10% berufstätig.
Rahmenbedingungen
Den Fernstudierenden wird empfohlen, sich zunächst für das gesamte angebotene Programm anzumelden und anhand eigener Erfahrungen den jeweils für sie realistischen Zeitaufwand einzuschätzen.
Ergebnisse
Die Zahl der eingeschriebenen Fernstudierenden ist inzwischen doppelt so hoch wie die der Präsenzstudierenden. Die Betreuung (über die per Internet abgewickelte Übungsaufgabenverwaltung und moderierte Newsgroups) wird als intensiver eingeschätzt als im Rahmen herkömmlicher Lehrveranstaltungen. Die in "FiPS" integrierte Verwaltung der Übungsgruppenergebnisse dient den Lehrenden als gut handhabbares Evaluierungsinstrument für die Angemessenheit der Übungsfragen.
Zum Projekt
Website
http://www.fernstudium-physik.deAnsprechpartner/in
Dr. Stefan Lach, E-Mail: lach@physik.uni-kl.de
Zeitraum
Das 1998-2001 von der BLK als Modellversuch geförderte Projekt wird von den Fachbereichen Physik und Mathematik der Universität Kaiserslautern weiter betrieben.
Förderung
Finalist des Medida-Prix 2001 (unter den neun besten Einreichungen).
Beteiligungen und Kooperationen
Das für den Früheinstieg ins Physikstudium entwickelte Modell eines Fernstudiums wird in ähnlicher Form und bei gemeinsamer Organisation für das Mathematikstudium des ersten Jahres angeboten. Die erworbenen Scheine werden bundesweit anerkannt.
Kategorisierung
Lehrfunktion
- Informationsvermittlung
- Wissenserarbeitung
- Üben u. Anwenden
- Diskussion u. Austausch
- Motivation
- Feedback u. Lernerfolgskontrolle
Medieneinsatz
- Newsgroup
- Simulation
- CBT / WBT
- LMS / Lernmanagementsysteme
Fachbereich
- Naturwissenschaft und Mathematik
- Wirtschaftswissenschaften
Lehrszenarien
- Vorlesung
- Übung
Kategorie
- Lehr-/Lernszenario