Teleteaching im Thüringer Verbund
Teleteaching Vorlesungs- und Übungsszenarien im Verbundstudiengang Werkstoffwissenschaft
23.09.2004
Archivierter Portalinhalt
1998/99 wurden Konzepte zur virtuellen Übertragung von Vorlesungen und Übungen an andere Hochschulen im Rahmen des Thüringer Verbundstudienganges Werkstoffwissenschaft (Start zum Wintersemester 1997/98) entwickelt und technisch in Form von Tele-Hörsälen und -Seminarräumen an der TU Ilmenau, FSU Jena und BU Weimar umgesetzt. Gekennzeichnet sind diese Konzepte durch Rückkopplungskanäle der Audio-, Video- und Anwendungsdatenströme in Echtzeit. Das Besondere an diesen Konzepten ist, dass die traditionellen Lehr- und Lernszenarien fast uneingeschränkt nachgebildet werden können. Diese Installationen können auch für Vorlesungen, Seminare, Übungen sowie für Workshops und Tagungen in allen anderen Fachgebieten verwendet werden.
Ziele und Inhalte
Das Teleteaching -Projekt wurde durch die Einführung des Thüringer Verbundstudiengangs für Werkstoffwissenschaft ausgelöst und berücksichtigte damit auch dessen konkrete Anforderungen bei der Konzeption. Die Installationen können ebenso gut auch für Übertragungen an alle Orte, die über kompatible Technik verfügen, weltweit genutzt werden.
Didaktisches Konzept
Die Installationen dienen zur Überwindung von räumlichen Distanzen
zwischen Lehrenden und Lernenden, in der Regel zwischen verschiedenen
Hochschuleinrichtungen, d.h. der Lehrende ist im Rahmen der
Präsenzlehre nicht unbedingt physisch vor Ort. Durch Audio-, Video- und
Anwendungsdaten-Rückkopplungskanäle sind die traditionellen Lehr- und
Lernszenarien von
Vorlesungen,
Übungen
und
Seminaren
fast
uneingeschränkt umsetzbar.
Der Mehrwert im Verbundstudiengang ist darin zu sehen, dass kein
"Tourismus" der Studenten und der Lehrenden notwendig wird, d.h. die
Studenten müssen nicht zur Hochschule reisen, die die Lehrveranstaltung
anbietet bzw. der Dozent muss nicht an die anderen Hochschulen reisen
und seine Lehrveranstaltung mehrfach halten. (Einsparung von Zeit und
Kosten von Dienstreisen)
Der allgemeine Mehrwert liegt somit in der Nutzung von Lehrveranstaltungsangeboten anderer Hochschulen.
Im Portal finden Sie weitere Hinweise zum Thema Teleteaching und Videoaufzeichnung.
Abb.: Einige Impressionen aus dem Teleteaching-Seminarraum
im Universitätsrechenzentrum
der TU Ilmenau
Curriculare Verankerung
Studien- und Prüfungsordnung des Verbundstudienganges "Werkstoffwissenschaft", die für alle drei beteiligten Universitäten gleich gilt
Technik
Zugang
Dozenten- und Studenten-Zugänge im Seminarraum (durch eigene oder
Gast-Logins).
Nutzung
Im Hörsaal und Seminarraum: Audio- und Video-
Streaming
(MPEG-2) in Echtzeit, Datenaustausch durch
Application Sharing
der Anwendungsprogramme (z.B. Word,
PowerPoint, AutoCAD), Konferenzraumsteuerung (AMX),
Regie (Kabine getrennt vom Hörsaal, Pult für den Lehrenden im
Seminarraum);
Zusätzlich im Seminarraum: Software für ein "Pädagogisches Netzwerk" (Master
Eye), Audio- und Video-Kreuzschienen.
Benötigte Software
Die Anwendungssoftware ist vom Inhalt der einzelnen Lehrveranstaltungen
abhängig, wird in der Regel in Absprache mit dem Lehrenden bereits
vorinstalliert.
Kosten
Laufende Betriebskosten für die Audio-, Video-, Rechen-, Netzwerk- und Projektionstechnik; Betreuungsaufwand: pro Lehrveranstaltung sowohl in den Sende- als auch Empfangsräumen in der Regel je ein technischer Mitarbeiter (abhängig von der Art der Lehrveranstaltung und Medienkompetenz des Lehrenden); Updates der Betriebssoftware und Wartung / Modernisierung von technischen Komponenten durch Mitarbeiter der Universitätsrechenzentren.
Zielgruppe
Für alle virtuellen Lehr- und Lernszenarien mit Vorlesungs-, Übungs- und Seminarcharakter einsetzbar
Rahmenbedingungen
Es handelt sich um feste Rauminstallationen. Für eine Nutzung über den Hochschulverbund hinaus ist eine Kompatibilität der Technik der weiteren Teilnehmer notwendig.
Ergebnisse
Erste Evaluierungen dieser Art von Lehrveranstaltungen erfolgten
bereits 1998/99 im Rahmen von speziellen Befragungen der Studenten an
allen drei Hochschulstandorten. Die Ergebnisse fanden auch bei der
Modernisierung der Technik und Überarbeitung der Präsentationen der
Dozenten ihre Berücksichtigung.
In einem HWP (Programm zur Förderung struktureller Innovationen im
Hochschulbereich) geförderten Projekt an der Fakultät Maschinenbau der
TU Ilmenau zum Thema "Optimierung des Teleteaching im
Verbundstudiengang Werkstoffwissenschaft" (01.03.2004 - 31.12.2004)
werden zur Zeit folgende Ziele verfolgt:
1. Analyse der Stoffvermittlung, der Nutzung des Lehrmaterials, des
Selbststudiums und der Übungen im Fach Werkstofforientierte Konstruktion.
2. Auswertung der Analyse und Überarbeitung der digitalen Lehrunterlagen und Modifikation der Lehr- und Lernabläufe.
3. Verallgemeinerung der Erkenntnisse und Nutzung für andere Lehrveranstaltungen.
4. Erfassen von Schlussfolgerungen für die technische Ausstattung.
Zum Projekt
Website
http://www.tu-ilmenau.de/tele1Ansprechpartner/in
Dr.-Ing. Olaf Götz, Email:
aog@rz.uni-jena.de
Zeitraum
1998 - Konzeption und Installation der Hörsäle
1999 - Konzeption und Installation der Seminarräume
Förderung
Die technischen Ausstattungen und notwendigen baulichen Maßnahmen an den drei Hochschulen wurden durch das damalige Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (TMWFK) gefördert. Die Konzeptentwicklungen wurden im Rahmen eines weiteren vom TMWFK geförderten Projektes "Thüringer Kompetenzzentrum für Breitbandnetzanwendungen" (1996 - 1998) durchgeführt.
Beteiligungen und Kooperationen
In der Zwischenzeit fand dieses Konzept Eingang in ähnlich gelagerte Vorhaben anderer Hochschulen bzw. Hochschulverbünde.
Kategorisierung
Lehrfunktion
- Informationsvermittlung
- Üben u. Anwenden
- Diskussion u. Austausch
Medieneinsatz
- Application Sharing
- Videokonferenz
- Videoübertragung/-aufzeichnung
- Audiokonferenz
- Audioübertragung/-aufzeichnung
- Sonstigs
Fachbereich
- Ingenieurswissenschaften
- Sonstiges
Lehrszenarien
- Vorlesung
- Übung
- Seminar
Kategorie
- Lehr-/Lernszenario