Hybride Lehrszenarien gestalten

Nachdem im Sommersemester 2020 die Lehre an Hochschulen rein online durchgeführt wurde, streben viele Hochschulen für das Wintersemester 2020/21 eine Mischung aus Online- und Präsenzlehre an. Im Online-Event wurden Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten für solche hybriden Lernszenarien vorgestellt und gezeigt, wie durch eine enge Verknüpfung von digitalen und physischen Räumen neue Bildungspotentiale ermöglicht werden. Dabei wurde auch diskutiert, ob und wie solche Konzepte die Lehre in den nächsten Semestern nachhaltig verändern können.

14.10.2020, 14:00 Uhr

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Claudia Bremer (Wilhelm Büchner Hochschule) und Prof. Dr. Christian Kohls (TH Köln)

Die Gestaltung hybrider Lehrszenarien stellt eine besondere Herausforderung dar, denn Lehre im digitalen und physischen Raum sollten nahtlos ineinander greifen. Die Perspektive der hybriden Lehrszenarien erweitert die Sichtweise auf die Nutzung digitaler Medien, da die Verknüpfung von Medien, physischen und digitalen Orten neu gedacht wird. Lernangebote können durch digitale Unterstützung nicht einfach zeit- und ortsunabhängig, sondern zeit- und ortsvielfältig werden. Hybride Lernräume lösen Dichotomien wie online und offline, physisch und digital, on-campus und off-campus, formell und informell, akademisch und nicht-akademisch, individuell und gemeinsam lernen auf, indem verschiedene Raumkonzepte miteinander kombiniert werden. Daraus ergeben sich neue Potenziale für Bildungsprozesse, aber auch neue Anforderungen.

Claudia Bremer zeigte im Online-Event praktisch auf, wie sich hybride Lehrszenarien konzipieren und umsetzen lassen. Diese reichen von der gleichzeitigen Aktivierung einzelner Lernenden beider Gruppen (d.h. der Teilnehmenden, die vor Ort sind, wie auch derjenigen, die online teilnehmen), um Anwendung, Reflexion, Transfer und das Einreichen von Fragen zu unterstützen bis zur Umsetzung kooperativer Lernszenarien innerhalb von synchronen Lehrveranstaltungen.

Christian Kohls sieht in der Umsetzung hybrider Lehrszenarien die Chance aus alten Denkmustern auszubrechen und Lehre neu zu gestalten. In seinem Vortragsteil stellte er Konzepte für hybride Lernräume vor, die durch eine enge Verknüpfung von digitalen und physischen Räumen neue Bildungspotentiale ermöglichen. Dabei gab er praktische Gestaltungstipps und stellte Entwurfsmuster vor, mit denen sich Szenarien für die Lehre vor und nach Corona entwickeln lassen. Dabei trieb ihn die Frage um, ob und wie sich die Lehre in den nächsten Semestern nachhaltig ändern wird.

Beitragende

Claudia Bremer ist seit ca. 1995 im Bereich E-Learning unterwegs und hat zahlreiche Qualifizierungsprogramme für Lehrende in diesem Bereich aufgebaut, begleitet und umgesetzt, Projekte zur Einführung von E-Learning an Bildungseinrichtungen durchgeführt.
Sie berät und unterstützt Lehrende, Unternehmen und Bildungseinrichtungen rund um den Einsatz digitaler Medien in Lernprozessen, bei der Konzeption und Umsetzung von E-Learning-Szenarien und -Strategien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen E-Learning, Medienkompetenz und Organisationsentwicklung. Weitere Informationen: www.bremer.cx

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