March for Science – wo und warum?

21.04.2017 | Veranstaltungshinweis

Morgen, am 22. April, soll weltweit der „March for Science“ stattfinden. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Veranstaltungen geplant. Dabei wollen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vor allem zeigen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage eines Diskurses nicht verhandelbar sein dürfen.

Weltweit wird es am 22. April 2017, neben dem March for Science in Washington DC, in mehr als 500 weiteren Städten Demonstrationen für die Wissenschaft geben. 21 Städte listet marchforscience.de derzeit in Deutschland auf. In Österreich ist der Vienna Science March geplant und in der Schweiz soll es in Genf und in Lausanne Veranstaltungen geben. Die Kundgebungen werden in den Städten von lokalen Teams eigenverantwortlich organisiert. Auch in Tübingen, dem Sitz des Leibniz-Instituts für Wissensmedien und e-teaching.org, findet der March for Science Tübingen statt.

Hintergrund der Veranstaltungen ist, dass sich Beschäftigte in der Wissenschaft in einigen Teilen der Welt mit wachsender Skepsis und Anfeindungen konfrontiert sehen, dass fundierte Erkenntnisse und „alternative Fakten“ miteinander konkurrieren und manchen Menschen die wissenschaftliche Methode für die Gewinnung von Erkenntnissen nur noch als ein Werkzeug unter vielen erscheint. Gegen diese Entwicklung soll ein Zeichen gesetzt werden. „Alle, denen die deutliche Unterscheidung von gesichertem Wissen und persönlicher Meinung nicht gleichgültig ist, sind eingeladen“ schreiben die Koordinatoren des marchforscience.de dazu auf ihrer Website.

Über den Twitter-Kanal des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) werden seit einigen Tagen Statements von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anlässlich des March for Science veröffentlicht. Darunter sind auch Aufforderungen zu mehr Praxisbezug und Dialogbereitschaft zu finden. Für exzellente Wissenschaft, die relevant für Praxis und Gesellschaft ist, spricht sich dort Ulrike Cress, Direktorin des IWM, aus. Johannes Moskaliuk fordert: „Wissenschaft muss zuhören lernen, nur dann kann Wissenstransfer gelingen. Wissenstransfer bedeute, die eigenen Ergebnisse und Methoden zu erklären, aber auch die Fragen zu stellen, die für die Praxis relevant sind“.

Gepostet von: mschmidt
Kategorie: Veranstaltungshinweis